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Über Zenkarate

Karatedo heißt "Weg der leeren Hand" und ist der Oberbegriff für eine japanische Kampf­kunst, in der es mittlerweile sehr viele Stilrichtungen gibt. Das Karatetraining bietet drei übliche Trainingsinhalte: Kihon, Kata und Kumite. Beim Kihontraining werden einzelne Techniken ohne Partner/-in intensiv geübt. Kata (Kampftanz) sind Formen, die verschiedene Techniken beinhalten. Kumite ist das Training mit dem/der Trainings­partner/-in und beinhaltet Kampfübungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Das Training zielt u. a. darauf ab, einen Angreifenden mit der Ausführung einer Karate­technik kampfunfähig zu machen. Darüber hinaus ist Karate auch eine Kunst, in der Körperbeherrschung und Präzision trainiert werden. Wucht und Dynamik zielen darauf ab, den Techniken zum richtigen Zeitpunkt die richtige Energie zu geben, während man selbst im Gleichgewicht bleibt. Dies haben alle Karatestilrichtungen gemeinsam.

Obwohl das Kämpfen im ZenKaratedo in fast allen Übungen vorhanden ist, sind wir nicht wettkampforientiert. Deshalb werden im Training neben dem "üblichen" Kumite beson­dere Zweikampfformen geübt. Diese ermöglichen weiche und fließende Bewegungen auf kurze Distanz zum/zur Trainingspartner/-in. Trotz der scheinbaren Leichtigkeit sind die Techniken sehr wirkungsvoll und für die Selbstverteidigung von großem Nutzen.

Ein weiterer Aspekt ist die Entwicklung und (bewusste) Gestaltung unserer Persönlichkeit. Beim Zenkaratedo ist der Blick nicht einzig darauf gerichtet, wie man gewinnt. Wesentlicher ist die Selbstbeobachtung und Selbstführung. Dass wir nicht nur Verantwortung für die Folgen unserer Handlungen übernehmen, sondern auch für unsere Wahrnehmung und den Umgang mit diesen Wahrnehmungen.

Eine Frage, die sich besonders in Bezug auf Karate stellt ist, wie wir mit Aggression und Angst umgehen, die ja gerade in "bedrohlichen" Situationen (Kampf und Auseinander­setzung) eine große Rolle spielen. Im ZenKaratedo wird der Umgang mit eigenen und fremden Aggressionen trainiert. Man erhält die Möglichkeit, die eigenen Aggressionen kennen und kontrollieren zu lernen - zu lernen, dass es möglich ist, Aggressionen auszuleben, ohne sich selbst oder andere dabei zu verletzen. Dabei kann die auch für das alltägliche Leben interessante Erfahrung gemacht werden, dass Aggressionen durchaus in eine positive "Tanz- und Spielenergie", also eine konstruktive, kreative Energie, umge­wandelt werden können. Konflikte im Alltag werden so zu spielerischen Herausforde­rungen, die Angst vor ihnen macht einer Neugier Platz.

Diese Entwicklung der Persönlichkeit wird durch Zazen (Sitzmeditation) positiv unter­stützt. In der Zenmeditation ist die Wahrnehmung auf den eigenen Geist gerichtet. Es können Fragen auftauchen wie: Wer bin ich? Welchen Verhaltens- und Denkmustern bin ich unterlegen? Wer will ich sein? Das sind Fragen, die im Karate genauso wie im Alltag beantwortet werden wollen. In der Zenmeditation geschieht das in bewegungsloser Stille.