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Interview mit Herrentrainer Johannes Zorn

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Mit frisch verdienter Trainer B-Lizenz muss Johannes Zorn zur Zeit leider die Füße still halten.Ich habe mit ihm über seine Fußballphilosophie und den Job  Trainer gesprochen…


Als noch sehr junger Trainer bist du nach ein paar Jahren in unserer Jugend schon bei unserer 2. Herren unterwegs. Ist es schwerer oder leichter sich bei Herren den Respekt zu verschaffen im Vergleich zu pubertierenden Jugendlichen?


Weder noch würde ich sagen. Ich glaube, dass man sich Respekt verschafft, indem man mit Menschen respektvoll umgeht. Dazu gehören Attribute wie Ehrlichkeit und Vertrauen. Diese Werte habe ich immer versucht meinen Spielern bestmöglich vorzuleben und fordere sie von Ihnen egal ob 15-jähriger Jugendspieler oder gestandener Herrenspieler auch stets ein. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Werte natürlich gepaart mit einer gewissen fußballerischen Fachkompetenz, ausgeprägter Sozialkompetenz und einer Authentizität der eigenen Person der Grundstein sind, um sich Respekt gegenüber einzelnen Spielern oder einer Mannschaft zu erarbeiten. Dabei sehe ich wie gesagt keinen großartigen Unterschied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen. Natürlich redet man aber - etwas plakativ ausgedrückt - mit einem B-Jugendspieler nicht wie mit einem Herrenspieler, der Mitte 30 ist und damit deutlich älter als ich. Ich bin jedoch der tiefen Überzeugung, dass beide respektvoll behandelt werden wollen und zudem von mir als Trainer erwarten, dass ich eine Atmosphäre herstelle in der sie sich wohlfühlen, Spaß am Fußball haben und sich auch in fußballerischer Hinsicht verbessern können. Natürlich ergeben sich dann Unterschiede etwa in der Kommunikation, aber die muss man als Trainer mitunter auch in der Ansprache zwischen Gleichaltrigen machen, weil eben nicht jeder Mensch gleich ist und das ist auch gut so. 


Was liebst du am Trainerdasein am meisten? Und was macht die Aufgabe für dich aus?


 Kurz und einfach gesagt nach Vorbereitung einer Trainingseinheit oder eines Spiels draußen zu sein, Zeit an der frischen Luft zu verbringen, Fußball zu sehen und meine Spieler dabei zu unterstützen sich individuell, aber auch als Gruppe zu verbessern. 


Wie würdest du deine Art Fußball spielen zu wollen beschreiben?


 Du (Aaron Terruhn) hast ja auch schon unter mir trainiert und gespielt und weißt daher sicher in etwa in welche Richtung ich die Frage beantworte. Ich glaube, dass es wichtig ist den Gegner über die gesamte Spielzeit vor Aufgaben zu stellen, die es ihm möglichst schwer machen das Spiel erfolgreich zu gestalten. Wie man dabei vorgeht kann aufgrund vieler Faktoren sehr unterschiedlich sein und reicht von gewollt langen Ballbesitzphasen mit oder ohne bestimmte Muster über ein hohes Anlaufen bis hin zum tiefen Verteidigen des eigenen Tores und schnellem Umschaltspiel nach Ballgewinn. Wenn ich aus diesen Möglichkeiten mein ideales Spiel beschreiben soll, weißt du ja aber sicher, wie das für mich aussieht: Hohes Anlaufen, emotionales Spiel gegen den Ball und bei Ballgewinn mit der ersten Ballaktion die Ausrichtung des Spiels mit dem Ball vorgeben – Spiel „beruhigen“ oder möglichst schneller Torabschluss. Mir ist aber besonders wichtig, dass meine Spieler im Ballbesitz einen gewissen Freiraum in ihren Entscheidungen haben, um selbst kreativ zu werden und sinnvolle Lösungen für bestimmte Situationen zu finden.


Zurzeit musst du dir nicht viele Gedanken um Fußball machen, mit was für Beschäftigungen vertreibst du dir die Zeit? 


Du kannst mir glauben, dass ich mir die trotzdem mache. Ich probiere mich auch in der jetzigen Zeit fortzubilden und schaue dabei auch besonders auf andere Sportarten und wie bestimmte Dinge dort angegangen werden. Aber klar ist, dass im Moment nicht so viel Zeit für den Fußball „draufgeht“, wie in normalen Zeiten. Mein Studium trägt auf alle Fälle seinen Teil dazu bei, dass mir trotzdem nicht langweilig wird. Darüber hinaus treibe ich selbst Sport, koche recht viel und lese einige Bücher.


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